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Eine ganz besondere Folkrock-Gruppe aus Hamburg

Neues Album von Hinrich Dagefoer (unter Mitwirkung von Stefan Wulff)

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Genre: Singer/ Songwriter, Folk, Jazz

Jamina Achour :  Lead Vocals

Hinrich Dagefoer:  Vocals, Acoustic/ Electric Guitars, Mandolin, Ukulele, Accordeon, Trumpet

Stefan Wulff: Double Bass           

Dumisani Mabaso: Percussion

Weitere Infos und Soundclips unter http://dagefoer.com

ab 17. Februar 2012 im Handel erhältlich!

 

Konzerttermine:

14. August 2011, 18.30 - 20.00 Uhr: Phantasie & Mittelaltertage, Deutsch-Französischer Garten, Deutschmühltal 1, Saarbrücken

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Interview mit Stefan Wulff in Heft Nr. 16 des Magazins Dark Feather.

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4. Oktober 2010, 20.15 Uhr, Bonn, Harmonie

5. Oktober 2010, 20 Uhr, Fulda, Kulturkeller (Jesuitenplatz) => Rezension in der Fuldaer Zeitung

Interview mit Stefan Wulff in der Fuldaer Zeitung

 

Ougenweide-Hommage in der Lindenmühle Grebenstein-Burguffeln am 27. Juni 2010

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Die Titel des Minnesänger-Wettstreits sind bei Radio Aena abrufbar. Ihr könnt dort auch für Euren ganz persönlichen Favoriten stimmen!

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Minnesänger-Wettstreit 2010 auf Burg Falkenstein / Ougenweide-Matinee (5. / 6. Juni 2010)

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>>>>> weitere Infos bei minnesang.com <<<<<

Ougenweide-Konzert im Knust, Hamburg (4. Juni 2010) => Konzertrezension

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Neue Ougenweide-Homepage ist online (13. Mai 2010)

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>>>>>  www.ougenweide.eu  <<<<<

Zwei neue Tribut-Sampler zu Ehren von Ougenweide (Mai 2010)

tribut_an_ougenweide.JPG (29133 Byte) => Rezension bei minnesang.com

Die CD gibt es für 15Euro plus 3 Euro Versand über www.minnesang.com

merseburger_zaubersprueche.JPG (30114 Byte) => Rezension bei minnesang.com

Die CD gibt es für 10 Euro plus 3 Euro Versand über www.minnesang.com

Interview mit Stefan Wulff: "Wir werden als OUGENWEIDE weiterhin Konzerte geben, wobei Frank uns maßlos fehlen wird." (27. April 2010)

Neues Album von Ougenweide (April 2010)

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Die CD gibt es für 15Euro plus 3 Euro Versand über www.minnesang.com

Rezension bei minnesang.com

Nachruf auf Frank Wulff (+ 19. März 2010)

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abrufbar bei minnesang.com

Soloalbum von Minne Graw (Januar 2010)

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Das erste Soloalbum der Originalsängerin von OUGENWEIDE überhaupt. Sie nahm die Titel Mitte der Achtzigerjahre mit Musikern von OUGENWEIDE auf, doch es fand sich damals kein Label, das die Songs rausbringen wollte. Bis wir kamen.... und wir versprechen acht tolle Lieder, die Minne mit ihrer einzigartigen Stimme eindringlich vorträgt. Texte und Musik stammen von Minne selbst, sie spielte auch alle Keyboards. Eine wahre Schatzhebung über 20 Jahre später.

The first solo-album of the original lead singer of OUGENWEIDE at all. She recorded these titles during mid of the 80’s with musicians of OUGENWEIDE but there was nobody who wanted to publish the songs.... until we arrived.. and we’re promising you eight awesome songs, which Minne is performing with her unique voice. Lyrics and music are from Minne herself, she also played all keyboards. A real digged out treasure more than 20 years later!

Tracking: Langeweile / Träume leben / Ausgeträumt / Am Morgen / Urlaub / Angst davor / Ausgespuckt (Demo Version) / Die Nacht (Demo Version)

mit Frank Wulff (Saxophon, Didgeridoo, Electric Guitar, Acoustic Guitar, Mandoline) und Stefan Wulff (Bass, Percussion, Drum Programming)

Rezi bei minnesang.com

Für 13,90 Euro bei Sireena Records erhältlich

Ougenweide-Konzerte:

12. September 2009: Selb, Schlossbühne (Festival Mediaval)

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28. Juni 2008: Folk- und Bluesnacht, Norderney

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18. Juli 2008: Mosbach-Neckarelz, Burggraben (Mosbacher Sommer)

19. Juli 2008: Weinheim, Schlosspark - Theater am Teich (TaT) (Weinheimer Kultursommer)

20. September 2008: Selb, Burgbühne (Festival Mediaval)

 

Ougenweide live im Fernsehen!

23. September 2007, 19 Uhr (Radio Bremen TV)

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Konzertrezi zum Soundcheck und dem abgebrochenen Konzert in Weinheim, 21. Juli 2007

weinheim_ticket.jpg (30554 Byte) „Ins Wasser gesetzt“

„Das gibt es nirgends in der ganzen Gegend: eine Kleinkunstbühne mitten im Wasser, nur über einen Steg oder mit einem Boot zu erreichen. Und das alles vor der einzigartigen Kulisse der beiden Burgen und des historischen Wehrturms mit Namen ‚Blauer Hut‘.“ So sprach und versprach der Veranstalter vollmundig einen Kultursommer vom Feinsten. Supi, da bist Du dabei, dachte ich und orderte eine Konzertkarte für das Ougenweide-Konzert im „Theater am Teich“ in Weinheim sowie – wenn schon, denn schon – eine Karte für das Etta Scollo-Konzert, das tags zuvor an selbiger Stelle stattfinden sollte. (Nur noch mal zur Erinnerung: Frank Wulff und Hinrich Dageför sind auch Mitglieder des Etta Scollo Trios, Stefan Wulff sorgt am Mischpult für astreinen Sound).

Nun ja, dann war es endlich so weit und ich am 20. Juli glücklich in Weinheim angekommen. (By the way: Die in den 70ern populäre Folkrockgruppe „Emma Myldenberger“, deren Musik mitunter an Ougenweide erinnert, stammte ebenfalls aus Weinheim!) Von dem Kultursommer war zu dem Zeitpunkt leider nur noch der „K“-Teil übrig geblieben, ein Unwetter kündigte sich an. Der Auftritt von Etta Scollo wurde daher kurzfristig ins nahgelegene „a-zwei“ verlegt, statt openair also indoor. Das Konzert (superb!) fand statt, das erwartete Unwetter hingegen blieb aus. Am Samstag vormittag lachte dann auch hin und wieder die Sonne vom wolkigen Himmel herab: „Ätsch, gefoppt!“ Der Veranstalter entschied todesmutig, dass es heute daher ebenfalls nicht zu regnen habe und so begab sich Ougenweide ab 14 Uhr an den Aufbau ihrer zahlreichen Instrumente. Über einen schmalen Bohlensteg musste die ganze Ausrüstung auf die Bühne geschleppt werden. Die im Teich gelangweilt vor sich hin dümpelnden  Plastikschwäne kümmerte das allerdings recht wenig.

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Ich hatte das unverschämte Glück, den darauf folgenden etwa zweistündigen Soundcheck miterleben zu dürfen. So etwa ab 17 Uhr zog dann aber der Himmel doch mehr und mehr zu. Der Veranstalter nahm derweil Zuflucht zum „Positiven Denken“ und wartete däumchendrehend ab. Die Band war etwas realistischer und legte schon mal Regenplanen bereit, um im Falle des Falles die kostbaren Instrumente schützen zu können. Unverdrossen begab man sich ans Proben und fegte auch ohne Publikum (lediglich ein paar Ausflügler flanierten im Schlosspark) mächtig los. Die Kostprobe mundete, zumal man wie in der Werkstatt erleben durfte, wie einzelne Stücke noch flugs umarrangiert und neu gegen den Strich gebürstet wurden. Dazwischen immer mal kurze improvisierte Instrumentaleinlagen einzelner Ougenweidianer, selbst Miles Davis schaute mit der einen oder anderen Melodie mal kurz vorbei. Soweit, so relaxed. Ab 19 Uhr war dann Einlass. Den teuer bezahlten „Tribünenplatz“ verschmähte ich wohlweislich und lagerte lieber mit Freunden unter den Bäumen direkt am Ufersaum des Teiches. So war man näher am Geschehen und konnte sich obendrein im hippiesken Sit-In üben. Weinflaschen kreisten und Decken wurden geteilt in unserer kleinen, aber feinen Ougenweide-Kommune. Aber herrje, die Freude wähnte kurz. Auch das Leid war zu teilen: Es fing an zu regnen, alles hastete, um die Instrumente auf der Bühne regensicher zu machen. Die Fanschar hielt unverdrossen die Stellung unter den Bäumen. Von nah und fern war man hergekommen, um Ougenweide nach langer Zeit mal wieder erleben zu dürfen, da trotzt man doch auch so einem pieseligen Wolkenbruch, oder? Als der Himmel vorerst genug geweint hatte, zog Ougenweide kurz nach 21 Uhr endlich mit Tamburinen bewaffnet über den Laufsteg ein, natürlich mit ihrem Signaturstück „Ougenweide“.

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War es Trotz, dass die Band just an diesem Abend noch druckvoller klang, als man sie eh schon kannte? Möglich, dass Ougenweide mit besorgtem Blick auf die dichten Wolken eine Spur schneller spielte, als könne man so den Wolken entkommen. So kam es mir jedenfalls bei den „Merseburger Zaubersprüchen“ vor, mit denen man durchaus Menschenherzen verzaubern kann, offensichtlich jedoch nicht den Regen vertreiben. Beim dritten Stück des Abends „Wan si dahs“ setzte urplötzlich der Regen mit ganzer Wucht wieder ein, so dass die Band die Bühne fluchtartig räumen musste.

Der anschließende Unmut des Publikums galt einzig und allein dem Veranstalter, der auf Kosten vieler enttäuschter Menschen glaubte Wetter-Roulette spielen zu müssen. Noch enttäuschter waren wohl nur noch die Menschen von Ougenweide, die eine lange Reise und einen stundenlangen Soundcheck hinter sich hatten und sich sichtlich auf die Gelegenheit zum gemeinsamen Spielen gefreut hatten. Im Grunde – so dachte ich noch unter den tropfenden Bäumen am Teich – ist das Ganze ja ein Treppenwitz: Gesponsert wurde die Veranstaltung u.a. von einer ansässigen Bedachungsfirma... und die sollte nicht in der Lage gewesen sein, in zwei Stunden mal eben ein behelfsmäßiges Regendach über die Bühne zu ziehen? Aber man war wohl zu sehr in das Bild der „einzigartigen Kulisse der beiden Burgen und des historischen Wehrturms“ im Hintergrund verliebt, den man sich nicht verstellen wollte. Einen unverstellten Blick hätte ich dem Veranstalter in der TaT gewünscht. Der hat im Spätherbst nun Gelegenheit, die Scharte vom eingenässten Kultursommer wieder auszuwetzen. Der genaue Ersatztermin ist noch nicht bekannt, die Konzertkarten behalten ihre Gültigkeit. Na, dann also auf ein baldiges Wiedersehen mit Ougenweide in Weinheim. So hat alles auch sein Gutes. Aber jetzt erst mal das Kissen drücken, denn morgen früh geht es zum Burg Herzberg Festival. Da soll nämlich – sie haben es sicherlich erraten – Ougenweide spielen!

DK / 5. September 2007

Tracklist:

Soundcheck: 1. Tourdion / 2. Dansa Joioza / 3. Sol / 4. O Death / 5. Ave Maria / 6. Der Fuchs / 7. Partita More / 8. Pferdesegen // Konzert: 1. Ougenweide / 2. Merseburger Zaubersprüche und Tanz / 3. Wan si dahs (Abbruch wegen Regens)

Besetzung: Frank Wulff: Elektrische und akustische Gitarren, Mandoline, Drehleier, Sopran-Fidel, Querflöte, chinesische Membranflöte, Schalmei, Didgeridoo, Clarinettino, singende Säge, Tamburin / Stefan Wulff: Akustischer und elektrischer Bass, Harfenzither, Tamburin / Olaf Casalich: Gesang, Cajón, Bongos, Perkussion, Maultrommel / Sabine Maria Reiß: Gesang, Monochord / Hinrich Dageför: Akustische und elektrische Gitarren, Tenor-Fidel, Kalimba, Guitarra Portuguesa / Martin Engelbach: Schlagzeug, Glockenspiel, Gong, Geige / Krzysztof Gediga: Harmonium, Akkordion, Klarinette, Bassklarinette.

 

Konzertrezi zum Konzert beim Burg Herzberg Festival, 22. Juli 2007

FhF.jpg (39656 Byte) „Ein Hauch von Woodstock“

Wie Woodstock im Kleinen, denke ich, als ich nach 200 Kilometern Fahrt von Weinheim aus Sonntagmittags am Eingang des Festivalgeländes mitten im Odenwald stehe. Die Region war immer für alternativ-progressive Liedkunst gut, wie etwa der Sampler „Der grüne Zweig 50 – Musik aus dem Odenwald“ dokumentiert. Das Burg Herzberg Festival war damals bei seiner Gründung im Jahre 1970 das erste Open Air Hippie-Festival in Deutschland. So ticken offenbar auch viele der Festivalbesucher heute noch, was die vielen Regenbogenflaggen auf den Zelten und Campingfahrzeugen zeigen sollen. Reste eines Regenbogens auch am Himmel, der Wind treibt Wolkenfetzen über die waldreiche Gegend. Am Vortag hatte es – wie in Weinheim auch – kräftig geregnet. Das Festivalgelände ein einziges Schlammloch, die vielen Kinder fühlen sich offenbar so wohl wie die sprichwörtliche Sau in der Suhle. Ougenweide soll heute ab 14 Uhr beim Burg Herzberg Festival auftreten.

Diesmal gibt es gottlob ein Dach über der Bühne – ein Umstand, der das Risiko eines Konzertabbruchs nicht gerade unwesentlich verringert. Für lange Proben oder Soundchecks bleibt keine Zeit, gerade mal eine halbe Stunde ist für den Umbau zwischen den Auftritten der einzelnen Bands vorgesehen, der Sound ist dennoch ganz passabel. Ein Glück, dass die Leute von Ougenweide ihr Equipment nach dem Wetterchaos vom Vorabend mit viel Disziplin und Trockenlederei gut verstaut haben. Nur die Sopranfidel von Frank sehe ich heute nicht. Wahrscheinlich wird erst nach der Rückkehr in Hamburg klar, ob die Elektronik und die empfindlichen historischen Holzinstrumente unbeschadet geblieben sind. Die Band wirkt trotz des Frustes vom Vortag gut gelaunt. Logo, heute kann es ja auch nur besser werden. Wird es auch! Das Publikum hat Ougenweide eh vom ersten Moment auf seiner Seite, viele im Publikum singen mit. Ja, man kennt sie noch. Auch heute kommt Ougenweide wieder mit ihrem Signaturstück auf die Bühne, als erstes Highlight blitzt die Klarinette von Neumitglied Krzysztof Gediga auf, Stefan, Olaf und Martin Engelbach am Schlagzeug weben dazu einen Rhythmus, der in die Beine geht. Ein bisken arg schlammig zum Tanzen... sei’s drum! Im gleichen Tempo gibt es mit den Merseburger Zaubersprüchen weiter. So weit war man gestern auch gekommen. Statt eines „Wan si dahs“ folgt heute aber – wer wird denn da abergläubig sein? – ein regenvermeidendes „Gaudete“. Ich nehme es wörtlich, freue mich riesig und mit mir ein tausendköpfiges Publikum. Der Wind streicht über unsere Köpfe, aber es bleibt gottlob trocken. Mit „Terra Sinus Aperit“ nimmt Ougenweide noch mehr Fahrt auf, Hinrich Dageför brilliert mit einem fetzigen Solo auf seiner E-Gitarre. Einfach zu geil! Die Enttäuschung des Vorabends vergessen, das Pflaster sitzt quer überm Herzen. Die glasklare Stimme von Sabine Maria Reiß auf „O Death“, der unnachahmliche Vortrag von Olaf als zornsprühender „Rivale“, dazu der hüpfende Bass von Stefan, ein Highlight jagt das nächste. Auch ein bislang ungehörter Titel wird präsentiert, „Ella Mia“ heißt er, und er kommt an im Publikum, keine Frage. Danach „Ouwe wie jaemerliche“, der melancholische Titel durfte bislang auf keinem Ougenweide-Konzert fehlen, die Menschen um mich herum singen oder summen mit. Auf dem Medley „Einen gekrönten reien / Welscher Tanz und Hupfauf“ bringt Frank sodann seine Mandoline zum Glühen, während „Totus Floreo“ nochmals Raum für die Lakritzstange von Krzysztof Gediga bietet.

„Partita More“, ebenfalls ein neueres, sehr melodiöses Stück, lebt vor allem von der Stimme von Sabine Maria Reiß. „Tourdion“ besticht durch die Gesamtleistung der Band, ja und „Sol“ ist und war ja schon immer der Hammer. Das Intro mit dem Didgeridoo und dann im Anschluss diese sphärische E-Gitarre, beides gespielt von Frank, dazu fetzige Bass- und Schlagzeugarbeit und inmitten des isländischen Weltentstehungsgebrodels Olaf, der seelenruhig auf seinem Cajón thront und mit fester Stimme die Szenerie besingt. Das Publikum war überwältigt und forderte stürmisch eine Zugabe, die dann auch mit dem munteren „Dansa Joioza“ – wiederum mit der tollen Stimme von Sabine Maria Reiß - kam. Ougenweide hätte mehr gekonnt und gewollt, aber leider wollte schon die nächste Band auf die Bühne, so dass es bei der einen Zugabe bleiben musste. Eh egal, wie viele Zugaben ihr auch spielt, liebe Leute von Ougenweide, Eure Fans bekommen nie genug. Jaja, Undank ist der Welten Lohn. Bleibt zu wünschen, dass Ougenweide auch häufiger auf solchen Festivals spielt, um von mehr Menschen gehört zu werden. Auf dem Burg Herzberg Festival war Ougenweide jedenfalls eines der Highlights, mit dem sich jeder Veranstalter gerne schmücken würde. herzberg1.jpg (31071 Byte)

Tracklist:

1. Ougenweide / 2. Merseburger Zaubersprüche und Tanz / 3. Gaudete / 4. Terra Sinus Aperit / 5. O Death / 6. Der Rivale / 7. Ella Mia / 8. Ouwe wie jaemerliche / 9. Einen gekrönten reien / Welscher Tanz und Hupfauf / 10. Totus Floreo / 11. Partita More / 12. Tourdion / 13. Sol // Zugabe: 14. Dansa Joioza

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Besetzung: Frank Wulff: Elektrische und akustische Gitarren, Mandoline, Drehleier, Querflöte, chinesische Membranflöte, Schalmei, Didgeridoo, Clarinettino, singende Säge, Tamburin / Stefan Wulff: Akustischer und elektrischer Bass, Harfenzither, Tamburin / Olaf Casalich: Gesang, Cajón, Bongos, Perkussion, Maultrommel / Sabine Maria Reiß: Gesang, Monochord / Hinrich Dageför: Akustische und elektrische Gitarren, Tenor-Fidel, Kalimba, Guitarra Portuguesa / Martin Engelbach: Schlagzeug, Glockenspiel, Gong, Geige / Krzysztof Gediga: Harmonium, Akkordion, Klarinette, Bassklarinette.

DK / 6. September 2007

 

Seit Anfang Juni 2007 sind auch Fryheit/Ousflug, Ja-Markt/Noch aber ist April sowie Ungezwungen als Reissue auf CD bei Bear Family Records erhältlich, Preis jeweils 15,74 Euro. Es geht aber auch noch preisgünstiger! Bei Sireena Mailorder   kostet jede CD nur 13,90 Euro plus Porto. Bestellen könnt ihr über sireena@shackmedia.de

 

bcd15962.jpg (27491 Byte) Fryheit/Ousflug  

bcd15974.jpg (23357 Byte) Ja-Markt/Noch aber ist April

bcd16141.jpg (21788 Byte) Ungezwungen

 

Konzertrezi zum Studiokonzert in Hamburg am 13. Mai 2007

„Der Minne ein Lied“

Passender hätte man den Muttertag kaum begehen können: Ein herrlicher Mai-Sonntag in Hamburg und dann ein Doppelkonzert mit Ougenweide sowie dem Schauspieler Christian Redl mit seinem Villon-Programm. Motto: „Der Minne ein Lied“. Das passte dann doch – der geneigte Leser wird mir sicherlich zustimmen – besser zur feierlichen Muttertagsstimmung als die Villon’sche Textzeile „Und was ich liebte, das hab ich umgebracht“. Zu lieblich sollte es dann indes doch nicht werden. Im ersten Teil des Konzertes spannte Ougenweide den Bogen ganz weit, spielte einerseits ihr jubilierendes „Gaudete“, einen munteren „Dansa Joioza“ und ein Minnelied aus der Feder der Mechthild von Magdeburg. Andererseits wurden aber auch die allzumenschlichen Niederungen, etwa die harsche Abweisung eines Verehrers („Wan si dahs“) oder die in Gewaltphantasien schwelgende Eifersucht eines Gehörnten („Der Rivale“) mit der gleichen Verve vorgetragen. Mit dem melancholischen Lied „Einem Lieben“, das auf einem Text der englischen Lyrikerin Christiane Rossetti beruht, schloss sich der Kreis. Wahrlich eine Kunst, bereits im Anfang das Ende mitzudenken...

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Ougenweide, die nach einer langen Kunstpause zwischen 1985 und 2004 mit lediglich einem Album („Sol“) für Viele wohl schon totgesagt schienen, spielten kraftvoll und „sendungsbewusst“ im Rolf-Liebermann-Studio des NDR in Hamburg auf und stellten mal wieder alles auf dem Kopf. Warum also nicht auch im Ende schon den Neuanfang mitdenken? In den 70ern hatte Ougenweide bereits einmal in den Hallen des NDR-Studios gespielt, nun waren sie also wieder da, frisch und munter, fast so, als wären sie nie fort gewesen. Bei so viel Lebendigkeit konnte das enge Zeitkorsett, das der NDR aus Übertragungsgründen vorgab, natürlich nur zwicken. Die Band hat nun mal mehr zu sagen, als in einer mageren Stunde abzuhandeln wäre. Für längere Stücke wie etwa „Ougenweide“ oder „Der Fuchs“, auf denen Ougenweide sonst so gerne ausgiebig gejammt haben, war diesmal also leider kein Platz. Vielleicht auch ganz gut so, denn ebensowenig gab es Platz für einen ausgelassenen Hupfauf. Das Publikum saß ungewohnt brav und andächtig auf den Rängen und lauschte.

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Den zweiten Teil des Vormittags bestritt Christian Redl mit seiner Band, die gleich aus vier Ougenweidianern besteht. Frank und Stefan Wulff, Hinrich Dageför sowie Martin Engelbach konnten also gleich auf der Bühne bleiben. Was soll ich sagen: Eine restlos überzeugende Darstellung, bei der Text und Musik sich gegenseitig wunderbar beförderten. Gänsehaut pur! Zum Abschluss kam nochmals Ougenweide auf die Bühne und verabschiedete sich mit einem schmissigen „Merseburger“. Am gleichen Abend noch wurde das Konzert im NDR gesendet, allerdings auf zwei Stunden eingekürzt. Drei Titel von Ougenweide – und zwar nicht gerade ihre schwächeren – blieben daher leider ungesendet. Der NDR bietet einen Mitschnitt der Sendung, also ebenfalls ohne die drei ungesendeten Titel, auf zwei CDs mit jeweils knapp 60 Minuten zum Verkauf an, allerdings zu einem echt derben Preis („wer spielt mit mir Monopoly...?“). Immerhin: Die Klangqualität im Rolf-Liebermann-Studio war vom Feinsten, so dass man beim Hören der CD glaubt, gleich vor der Bühne zu sitzen. Aber mir sind sie leibhaftig immer noch am liebsten. Dann also auf ein baldiges Wiedersehen in Weinheim...

DK / 5. Juli 2007

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Tracklist:

1. Wan si dahs / 2. Gaudete / 3. Terra Sinus Aperit / 4. Diu minne ist groezer dan die berge (Mechthild von Magdeburg) / 5. Der Rivale / 6. Einen gekrönten reien / Welscher Tanz und Hupfauf / 7. Einem Lieben (Wenn ich tot bin, mein liebster Mann) (Christina Rossetti) / 8. Tourdion / 9. Sol // Nicht gesendet: 1. Dansa Joioza / 2. O Death / 3. Merseburger Zaubersprüche und Tanz (Zugabe)

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 Besetzung: Frank Wulff: Elektrische und akustische Gitarren, Mandoline, Drehleier, Sopran-Fidel, Querflöte, chinesische Membranflöte, Schalmei, Didgeridoo, Clarinettino, singende Säge / Stefan Wulff: Akustischer und elektrischer Bass / Olaf Casalich: Gesang, Bongos, Perkussion, Maultrommel / Sabine Maria Reiß: Gesang, Monochord / Hinrich Dageför: Akustische und elektrische Gitarren, Tenor-Fidel, Kalimba, Guitarra Portuguesa / Martin Engelbach: Schlagzeug, Glockenspiel, Geige / Krzysztof Gediga: Akkordion, Klarinette, Bassklarinette.

 

Konzertrezi zu den beiden Konzerten in Worpswede (7. Dezember 2006) und Oberhausen (10. Dezember 2006)

Der Sprung ins warme Wasser oder Warum Silberblicke so sexy sind

Wer erinnert sich nicht gerne zurück an die fulminant-legendäre „Record Release Party“ im Hamburger Knust, die Ougenweide nach sage und schreibe 19 Jahren nochmals in der Originalbesetzung zusammenführte? Die treue und aufrechte Fangemeinde feierte im September 2004 ausgelassen mit und führte der Kapelle vor Ougen, wie sehr ihre Musik und ihre Texte auch heute noch Anklang finden. Das konnte und sollte Mut machen... und brachte Ougenweide im Dezember 2006 für zwei Konzerte bzw. wie es Frank Wulff so schön formulierte, für einen „Sprung ins warme Wasser“ erneut zusammen. Dass es kein Revival der Originalbesetzung sein würde, war schon frühzeitig klar. Olaf Casalich, Frank und Stefan Wulff hatten neue Mitstreiter gesucht und gefunden: Da ist zunächst Hinrich Dageför zu nennen, der mit den Wulff-Brüdern gemeinsam seit vielen Jahren das O-Ton-Studio betreibt und mit Frank Wulff u.a. die sizilianische Sängerin Etta Scollo begleitet. Auch Martin Engelbach steht häufiger mit Frank Wulff gemeinsam auf der Bühne – so waren die beiden noch im Herbst 2006 mit Achim Reichels Volxliedern auf großer Tournee. Bühnenerfahrung hat auch die neue Sängerin Sabine Maria Reiß, die in den letzten 18 Jahren in über 55 Theaterproduktionen mitwirkte, so u.a. im Erfolgsmusical Elisabeth in Essen. Namentlich nicht angekündigt war Krysztof Gediga, der mit Akkordeon und Klarinette ganz neue und frische Farben in den musikalischen Klangteppich von Ougenweide einwebte. Gediga, der aus dem polnischen Tarnowitz stammt, spielt übrigens mit Sabine Maria Reiß auch in der Klezmerband Margaritkelech zusammen.

Man sei „keineswegs überprobt“, versuchte Olaf Casalich eingangs die hohen Erwartungen des Publikums zu dämpfen. Ein typisch hamburgisches Understatement, wie man am Ende des Konzertes wusste. Überhaupt war Olaf Casalich erkennbar das „Ouge des Sturmes“. Mit einem Charisma, das seiner großen Trommel in ruhiger Kraft nicht nachstand, wusste er die Lieder über Werden und Vergehen, Liebe und Zorn, Sehnsucht und Zurückweisung ebenso weise wie selbstironisch einzuleiten. Vor allem seine Gesangsparts in „Der Rivale“ und „Sol“ waren schlicht der Hammer. Ansonsten überließ die „nordische Antwort auf Mick Jagger“ charmant der neuen Sängerin Sabine Maria Reiß Bühne und Mikrofon. Die temperamentvolle Sängerin wusste ihre Chance zu nutzen und drückte besonders dem munteren „Dansa Joioza“ sowie dem melancholischen Text der englischen Lyrikerin Christina Rosetti („When I’m dead, my dearest“) ihren ganz eigenen Stempel auf. Mit ihrer kraftvollen, intonationssicheren Stimme und einer eindrucksvollen Bühnenpräsenz unterstrich sie, dass die Zeiten mit Minne und den „Time of Roses“ Vergangenheit sind. Ougenweide ist jetzt und hier!

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Es mache keinen Sinn, als museales Relikt durch die Republik zu touren, so Frank Wulff nach dem Konzert im Gespräch. Während das Konzert im Knust zwei Jahre zuvor noch der Rückbesinnung gegolten hatte, schaue man nun nach vorne. Weitere Konzerte und eine CD mit neuen Stücken seien geplant bzw. bereits in der Mache. Die vielfältigen anderweitigen Projektverpflichtungen der einzelnen Bandmitglieder wären momentan noch das größte Problem. So hatten beispielsweise Frank Wulff und Hinrich Dageför zwischen den beiden Konzertterminen von Ougenweide einen weiteren Abend mit dem Etta Scollo Trio zu absolvieren.

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Alles in allem präsentierte sich Ougenweide an den beiden Konzertabenden in Worpswede und Oberhausen als gut gelauntes und eingespieltes Team, wobei die Music Hall in Worpswede das kuscheligere Ambiente, zugleich aber auch mehr Platz zum Tanzen bot. Treibende, kraftvolle Stücke wie „Der Fuchs“ und „Sol“ und Dancefloor-Kracher in Form diverser Danzas und Hupfaufs hüpften, pardon standen neben besinnlich-melancholischen Titeln wie „Ouwe wie jaemerliche“ oder „Oh Death“. Auch klanglich wurde die volle Palette ausgenutzt, dafür sorgte schon allein Frank Wulff mit seinem exotischen Arsenal an Gitarren und Flöten. Die sentimentale Seite der Ougenweidianer wurde mit einer Reihe klassischer Titel a la „Ungezwungen“ gefüttert, neuere Stücken aus der Zeit zwischen „Fryheit“ und „Noch aber ist April“ waren hingegen interessanterweise nicht vertreten. Dennoch klang Ougenweide keineswegs wie eine sich selbst zitierende „Minne-Roots-Band“, dafür waren auch die alten Titel zu deutlich umarrangiert und gegen den Strich gebürstet. Wer Appetit auf eine leckere Kostprobe der Gratwanderung zwischen Bewahrung und Erneuerung verspürt und nicht auf die neue CD von Ougenweide warten mag, werfe sein Ohr auf die Neuaufnahme der „Merseburger Zaubersprüche“, die Ougenweide in der aktuellen Besetzung für das Album „Kein Blick zurück“ der Mittelalter-Rockband „In Extremo“ beigesteuert haben. Kein Blick zurück? In Worpswede und Oberhausen haben die Menschen von Ougenweide einmal mehr bewiesen, dass sie zugleich ihr eines Ouge in die Vergangenheit und das andere Ouge in die Zukunft richten können frei nach dem Motto „Ich schiel‘ mit Stil“. Und wird unser Blick nicht geradezu magisch von dem „ungeraden“ Ouge angezogen? Liebe Leute von Ougenweide, ihr seid ein Lichtblick in unserer ach so öden Musikszene, gerade weil ihr in keine Schublade passt. Also blinzelt bitte fleißig weiter in alle Himmelsrichtungen und einstweilen tausend Dank für den sexy Silberblick!

Tracklist:

1. Ougenweide / 2. Merseburger Zaubersprüche / 3. Wan sie dahs / 4. Gaudete / 5. Terra Sinus Aperit / 6. Oh Death / 7. Ouwe / 8. Der Rivale / 9. Die Minne ist großer dann die Berge (Mechthild von Magdeburg) / 10. Wenn ich tot bin, mein liebster Mann (Christina Rosetti) / 11. Danza (?) / 12. Ouwe wie jaemerliche / 13. Einen gekrönten Reien/Welscher Tanz und Hupfauf / 14. Totus Floreo / 15. Partita Mores (?) / 16. Tourdion / 17. Ave Maria / 18. Dansa Joioza / 19. Sol // Zugaben: 20. Im Badehaus / 21. Der Fuchs / 22. Ougenweide / 23. Merseburger Pferdesegen

Besetzung: Frank Wulff: Elektrische und akustische Gitarren, Mandoline, Drehleier, Gambe, Querflöten, chinesische Membranflöte, Schalmei, Didgeridoo, Tamburin / Stefan Wulff: Akustischer und elektrischer Bass, Harfenzither, Tamburin / Olaf Casalich: Gesang, Perkussion, Maultrommel / Sabine Maria Reiß: Gesang, Monochord, Kazoo, Tamburin / Hinrich Dageför: Akustische und elektrische Gitarren, Laute, Fidel / Martin Engelbach: Schlagzeug, Perkussion, Geige / Krzysztof Gediga: Harmonium, Akkordion, Klarinette, Bassklarinette.

Weitere Fotos von dem Konzert in Worpswede findet ihr dort...

DK / 7. Januar 2007

 

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Erste brandneue Studioaufnahmen von Ougenweide erschienen!!!

Von Ougenweide ist eine Neuinterpretation des Klassikers "Ouwe" auf der Compilation "Saget mir ieman: waz ist Minne?" zu hören. Außerdem begleiten die Wulff-Brüder den Barden Hans Hegner auf den Stücken "Ôwê war sint verswunden alliu miniu jâr" und "Gêrhart Atze", die beide ebenfalls schon seit langem zum Ougenweide-Repertoire zählen. 

cd-cover-walther.jpg (31989 Byte)    CD-Bestellung für 15 Euro plus 3 Euro Versandpauschale über www.minnesang.com

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Die ersten vier Alben von Ougenweide wurden auf zwei CDs wiederveröffentlicht und können bei dem Label Bear Family Records zum Preis von jeweils 15,34 Euro bestellt werden. Noch günstiger, nämlich zum Preis von 13,90 Euro, erhaltet ihr die CDs direkt bei Sireena Records. Übrigens: Sireena Records plant auch die Veröffentlichung einer DVD mit Live-Material von Ougenweide! Wer bei der Release-Party im Knust dabei war, durfte ja bereits Kostproben davon auf dem Großbildschirm genießen... ;-)

ouge_cd1.jpg (13069 Byte) Zusammen auf einer CD: Ougenweide / All die weil ich mag

ouge_cd2.jpg (12668 Byte) Zusammen auf einer CD: Ohrenschmaus / Eulenspiegel

redl.jpg (8094 Byte) Christian Redl - Das wilde Herz (mit den Wulff-Brüdern!) erschienen bei Freiland-Musik

 

Wenn ihr schließlich wissen wollt, was von OUGENWEIDE in nächster Zeit noch alles zu erwarten ist, lest doch einfach bei MINNESANG nach, was Frank Wulff, einer der Köpfe von OUGENWEIDE, im Dezember 2005 in einem sehr interessanten Interview über die nahe Zukunft verraten hat. Hier nur ein kurzer Auszug aus dem Interview:

"Die Gerüchteküche brodelt seit Eurer Vorstellung des Live-Albums im letzten Jahr. Also ganz direkt gefragt: Wird es eine Reunion geben? Wird es eine neues Album und eine Tour geben oder ist das alles aus der Luft gegriffen und Ougenweide ist ein schönes, aber längst abgeschlossenes Kapitel der deutschen Pop-History?"

"Ganz klar gesagt, es wird keine Reunion in der alten Besetzung geben, sowohl Minne als auch Wolfgang haben das klar für sich entschieden. Vielleicht spielen wir mal wieder wie im letzten Jahr in Hamburg, wenn der Anlass stimmt, aber höchstens im kleinen Rahmen. Was aber stimmt: Wir arbeiten seit längerer Zeit an einem neuen Album. Wir haben in Sabine Maria Reiss eine wunderbare neue Sängerin gefunden, von der alten Besetzung sind Olaf, Stefan und ich dabei, Hinrich Dageför spielt Gitarre und viele andere Instrumente und am Schlagzeug sitzt Martin Engelbach. Wir haben uns fest vorgenommen, 2006 die CD zu veröffentlichen, und wenn alles gut läuft, werden wir auch wieder Konzerte geben."

"Am Ende bitte noch einen Ausblick: Gibt es interessante musikalische Projekte Eurerseits in der nächsten Zeit?"

"Die neue Ougenweide CD hat Priorität, aber es wird im Januar eine neue Christian Redl CD geben, die unter dem Titel "Das wilde Herz" bei Sireena erscheinen wird und die wir auch Live präsentieren wollen. Geplant war schon dieses Jahr die Zusammenarbeit mit dem Berliner Minnesänger Hans Hegner an einem Minneliederalbum, das nun hoffentlich im nächsten Jahr aufgenommen wird."

 

Sensation!!!

Die neue Live-CD!!!

Die heiß ersehnte Fortsetzung von "Wol mich der Stunde" ist erschienen.

Sireena Records 2023

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OUGENWEIDE - Ouwe War

01 Totus Floreo

02 Gerhart Atze

03 Ouwe

04 Ronde

05 Lügenlied

06 How Can I Keep My Maiden Head

07 Tills Ende und Vermächtnis

08 Dem Stacheldraht die Stacheln klaun

09 De Ruiter

10 Eiris Sazun (Merseburger Zaubersprüche)

11 Ouwe Wie Jaemerliche

12 Der Fuchs

13 Auf weichen Federn

14 Auf weichen Federn (Disco Version)

 

 

OUGENWEIDE - Record Release Party am Freitag, 10.09.04 im Knust Hamburg

Als wär's ein Sechser im Lotto - Ougenweide spielte in der legendären Urbesetzung im Hamburger Knust

Kennt Ihr das Gefühl? Da hofft man insgeheim auf einen Sechser im Lotto, wohl wissend, wie unwahrscheinlich der Eintritt dieses Ereignisses nach aller Erfahrung ist. Okay, denkt man sich, ein Vierer oder Fünfer wäre ja auch schon klasse. In Erwartung der Lottoziehung schlägt das Herz höher, die Zeit dehnt sich wie ein Kaugummi. "Mensch!", denkt man, "nu fangt doch endlich an!", und streicht noch mal den zerknitterten Lottoschein glatt.

Nein, die Lottoziehung wurde nicht um einen Tag vorverlegt. Und die Szenerie, die sich dem Zuschauer am vergangenen Freitag im Hamburger Knust bot, hatte sowieso nichts mit der sterilen Atmosphäre einer Studiokulisse gemein. Auf dem Programm stand eine Record Release Party, wie das heute auf neudeutsch heißt. Anstelle einer Lostrommel stand ein minimalistisches Schlagzeug auf der Bühne und geboten wurde mitreißende Musik zu mittel- und althochdeutschen Texten. Als Vorgruppe präsentierte Olaf Casalich, der Sänger von Ougenweide, sein aktuelles Trio-Projekt "Como la luna y el sol" mit Sängerin und Gitarristin. Textlich stand das Minne-Thema - wie weiland bei Ougenweide - im Vordergrund, während die Musik teilweise andalusisch bzw. sefardisch anmutete.

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Sefardische Lieder mit der Gruppe "Como la luna y el sol"

von li. Inge Mandos–Friedland (Gesang), Olaf Casalich (Percussion), Kirstin Stehnke (Gitarre)

Und dann der große Moment: Du schließt die Augen, öffnest sie wieder und erkennst, dass Du heute unverschämtes Glück hast: Der Sechser, da ist er! Ougenweide kommt auf die Bühne - und zwar in Urbesetzung! Mit Olaf Casalich, den Brüdern Frank und Stefan Wulff sowie Wolfgang von Henko - der Besetzung von "Sol", der letzten Studioproduktion aus dem Jahr 1996 - hatten die meisten Zuhörer wohl gerechnet; mit Jürgen Isenbart schon weniger und erst recht nicht mit Minne Graw, die dem Musikbusiness vor vielen Jahren den Rücken gekehrt hatte und erst, wie sie meinte "von den fünf Jungs platt gemacht werden musste", bis auch sie schließlich zusagte.

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von li. Minne Graw, Olaf Casalich, Jürgen Isenbart, Frank Wulff, Wolfgang von Henko

In der legendären Besetzung mit Minne Graw hatte Ougenweide ab 1973 bis zu Abschiedstournee im Jahr 1985 gespielt. Und nun wollte Ougenweide, eine Generation später, im Jahr 2004 an alte Zeiten anknüpfen. Lieder aus dem "Sol"-Album standen bewußt nicht auf dem Programm, das alte Rezept sollte es vielmehr sein. Und es mundete! Weil die Zutaten von damals nicht fehlten: Virtuosität, gepaart mit einer unglaublichen Spielfreude. Die Ansagen von Olaf, die engelsgleiche Stimme von Minne, die mitreißenden Soloeinlagen von Frank, nichts fehlte. Doch, etwas fehlte schon: Genügend Raum zum Tanzen. Spätestens beim Merseburger Tanz hätte wohl jeder der Anwesenden gerne das Tanzbein geschwungen. Rasant auch die Version von "Es fur ein Pawr gen Holcz", bei der ich mir Achim Reichel, den damaligen Produzent und Mitstreiter, als Überraschungsgast gewünscht hätte. Ougenweide kam derweil immer mehr in Fahrt, und so wunderte es kaum, dass das begeisterte Publikum die Gruppe gar nicht mehr von der Bühne lassen wollte. "Wir können noch", lautete es ausgelassen aus dem Publikum. Ougenweide konnte auch noch und brachte fünf weitere Stücke als Zugabe. "Der Fuchs" stahl nicht nur dem Bauer die Gans, sondern zugleich den letzten Zweiflern im Publikum das Herz: Der Gesang von Minne einfach unbeschreiblich, und der treibende Bass von Stefan sowie die Trommeleinlagen von Olaf und Jürgen ergaben einen Rhythmus, "zu dem ein jeder mit mutt", während Frank und Wolfgang abwechselnd solistische Glanzlichter in den Klangteppich einwebten. Auf "Tourdion", an dem Abend das einzige Stück aus dem "Sol"-Album, bereicherte Annette Isenbart, die Tochter von Jürgen Isenbart und ehemals Mitglied der Gesangsgruppe "Time of Roses", den Gruppensound mit ihrer Stimme. Immer ausgelassener wurde die Stimmung, wie der pfiffige Zuruf aus dem Publikum deutlich machte, Ougenweide solle doch besser auf das lästige Aufstehen und Herausgehen zwischen den Zugaben verzichten und gleich auf der Bühne bleiben. Die Rufe des Publikums nach immer weiteren Zugaben brachten Ougenweide fast in Verlegenheit. Auf zwanzig Minuten sei man ursprünglich eingestellt gewesen und habe lediglich zweimal zuvor gemeinsam proben können. Unverdrossen und mutig wagte man sich dennoch an das ungeprobte "Der Blinde und der Lahme". Mit einer sehr flotten zweiten Version von "Totus Floreo" endete das Konzert und ein unvergesslicher Abend.

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von li. Jürgen Isenbart, Minne Graw, Olaf Casalich, Wolfgang von Henko, Stefan Wulff, Frank Wulff

So selten Lottogewinne sind, so unrealistisch erscheint die Wiederholung eines solchen Glücksfalles. Aber man wird ja wohl hoffen und träumen dürfen, oder? Und bis dahin trösten wir uns mit der neuen Live-CD von Ougenweide: "Wol mich der Stunde".

David Klingenberger, 12. September 2004

Wer mir weitere Bilder von dem Konzert schicken möchte, kann mir unter Klingenberger@onlinehome.de mailen und einen (und mehr) Menschen glücklich machen. Herzlichen Dank!

Tracklist vom Konzert im Knust:

1. Einen gekrönten Reien / 2. Totus Floreo / 3. Ouwe / 4. Ougenweide / 5. Ouwe wie jaemerliche / 6. Wan si dahs / 7. Palästinalied / 8. Merseburger Zaubersprüche & Tanz / 9. Es fur ein Pawr gen Holcz / 10. Im Badehaus / Zugaben: 11. Der Fuchs / 12. Tourdion  13. Al Fol / 14. Der Blinde und der Lahme / 15. Totus Floreo

Besetzung: Olaf Casalich: Gesang, Perkussion, Bongos / Frank Wulff: Querflöte, Blockflöte, Bombarde, Akustik-Gitarre, Mandoline, Bouzouki, Indisches Harmonium, Perkussion, Chorgesang / Stefan Wulff: Akustik-Bass, E-Bass, Akustik-Gitarre / Wolfgang v. Henko: E-Gitarre, Chorgesang / Jürgen Isenbart: Schlagzeug, Perkussion / Minne Graw: Gesang, Harmonium, Tambourin / Annette Isenbart: Gesang ("Tourdion")

Dank: An Tom Redecker von Sireena Records/Shack Media, ohne dessen Engagement diese Record Release Party nicht möglich gewesen wäre. An Gert Nissen für die Fotos. Und natürlich an die lieben Menschen von Ougenweide dafür, dass sie sind, wie sie sind: einzigartig!

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Olaf Casalich entführte das Publikum ins Mittelalter

 

 

Die neue Live-CD!!!

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Sireena Records 2021

 

OUGENWEIDE - Wol Mich Der Stunde 1970 ~ 84

  • 1.   Der Schlemihl 1979    3“47
  • 2.   Ouwe Wie Jaemerliche 1979    3“35
  • 3.   Durch den Ermel gat daz Loch/ Kommt Ihr Jungfern helft mir klagen 1979 4“56
  • 4.   Maienzit 1979    2“40
  • 5.   Zittert, zittert blöde Toren 1978       5“18
  • 6.   Pferdesegen  1984    2“55
  • 7.   Im Badehaus 1984    3“14
  • 8.   Es fur ein Pawr gen holcz 1984      2“43
  • 9.   Neidhart 1984    4“01
  • 10. Die Gedanken sind frei 1984      3“08
  • 11. Kommt Ihr Jungfern helft mir klagen 1984    4“52
  • 12. Ougenweide 1984       3“47
  • 13. Ukulele 1984    2“20
  • 14. Ouwe 1974       2“39
  • 15. Der Blinde und der Lahme 1974     6“17
  • 16. Wan si dahs 1974    2”37
  • 17. Ougenweide 1970    7”56

Meine erste Begegnung mit OUGENWEIDE...

... muss um das Jahr 1977 herum gewesen sein. Im Plattenschrank meiner Eltern stiess ich auf die zweite Platte von OUGENWEIDE mit dem Titel "All die weil ich mag". Die Mischung aus mittel- bzw. althochdeutschen Texten und folkiger Musik mit Akustikgitarre, Drehleier, Flöte und Krummhörnern gefiel mir auf Anhieb, so dass ich mir nach und nach alle Platten von OUGENWEIDE zulegte und mich darüber hinaus auch für Texte von Walther von der Vogelweide und Neidhart von Reuenthal interessierte. Ich erinnere mich noch sehr gut an das Konzert am 18. November 1982 im Kölner Sartory-Saal. Auf der Konzertkarte stand "Ein Abend ohne Reue"... und ich schwöre: Ein Konzert mit OUGENWEIDE braucht niemand zu bereuen. Es war ungelogen das beste Konzert meines Lebens!!! Ich wünschte, der Abend möge nie zu Ende gehen. Und OUGENWEIDE fand wirklich kaum ein Ende! Die Gruppe spielte sechs oder sieben Zugaben (!), und - nachdem die Stage-Crew längst mit dem Abbau der Musikanlage angefangen hatte - für den harten Kern der OUGENWEIDE-Fans weitere zwei oder drei unverstärkte Stücke in kleiner Besetzung am Bühnenrand. Frank Wulff von OUGENWEIDE hat mal gefordert: "Weg von den kalten Buffets, weg von den von Schallplattenfirmen finanzierten Einladungen, zurück zur Musik!" OUGENWEIDE hat es vorgelebt. Diese Spielfreude ist mir seither nie wieder begegnet, obwohl ich eine ganze Reihe guter Konzerte anderer Musiker erleben durfte. Ich erinnere mich, OUGENWEIDE damals (1979/80) auch im Fernsehen im Dritten Programm gesehen zu haben, ein Porträt über einen Live-Auftritt der Gruppe. Von einem Konzert aus dem Jahre 1975 besitze ich einen Radio-Mitschnitt. Etwa Mitte der 80er Jahre verlor ich die Gruppe aus den Augen. Es hiess, die Gruppe habe sich aufgelöst.

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Der harte Kern von OUGENWEIDE (von li. nach re.): Stefan Wulff, Wolfgang v. Henko, Olaf Casalich, Frank Wulff)

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Mein Interesse an der Musik dieser Gruppe blieb indes wach - und als OUGENWEIDE mit der CD "Sol" im Jahre 1996 in leicht veränderter Besetzung - frisch wie der Morgentau und wesentlich moderner - wieder aus der Versenkung auftauchte, kaufte ich natürlich auch diese CD... und war wieder begeistert! Die Vielseitigkeit von OUGENWEIDE rührt zum einen daher, dass sie Musik und Texte aus sehr unterschiedlichen Epochen und Regionen spielen (lateinische Texte aus der Carmina Burana stehen gleichberechtigt neben altnordischen Texten aus der Edda, schottische Renaissancelieder werden genauso selbstverständlich interpretiert wie das bekannte deutsche Volkslied "Kein schöner Land" oder eine rockige Eigenkomposition auf Hamburger Platt). Zum anderen spielen sie auf einem riesigen Arsenal von Instrumenten, so dass jedes Stück dadurch ein anderes und individuelles Klangbild erhält.

Soweit meine eigenen Worte zur Kapelle Trauerauge und ihrer Mucke, wie sie es selbst so nett schnodrig formulieren...Wie andere über OUGENWEIDE urteilen, mögen die folgenden Zitate erhellen.

Wie andere über OUGENWEIDE urteilen:

"Der angloamerikanische Folksong und das deutsche Volkslied, das sind ganz entschieden zwei Paar Stiefel. Der Folksong steht in einer lebendigen Tradition und übt über den Folkrock einen nicht unwesentlichen Einfluß auf die zeitgenössische Rockmusik aus. Das deutsche Volkslied dagegen wird höchstens in abgelegenen Singkreisen gepflegt und von deutschen Rockmusikern nicht recht ernst genommen. Verständlich, denn es ist nicht eigentlich lebendig, was schon daraus hervorgeht, dass es gepflegt werden muss. Die Hamburger Gruppe OUGENWEIDE hat sich dieser Sache von einer anderen Seite her angenommen. Einige englische Vorbilder vor Augen könnte man ihre Musik durchaus als deutschen Folkrock bezeichnen. Sie bringt alte deutsche Texte, die, wenn sie überhaupt je gesungen wurden, meist ohne Melodie überliefert sind, zu selbstkomponierter Musik."

Ougenweide über die Musik von Ougenweide: "Wir begannen damals aus verschiedenen Gründen, unsere Musik zu machen. Einerseits war es wichtig, etwas mit der eigenen Sprache oder der Sprache unserer Vorfahren zu versuchen, andererseits war es die Suche nach einer eigenen Volksmusik. Einige von uns haben immer so eine Mischung aus Neid, Freude und Bewunderung empfunden, wenn wir auf irgendwelchen Reisen durch Irland, England, Spanien oder Griechenland erleben durften, mit welcher Selbstverständlichkeit dort die eigenen Lieder und Tänze bei Jung und Alt ein Bestandteil des täglichen Lebens sind. Uns war klar, dass es so etwas in Deutschland nicht ohne weiteres wiederzubeleben ist, aber wir wollten herausfinden, ob so etwas auch hier möglich ist. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass es Unmengen von Liedern aus alten Epochen und allen möglichen Bewegungen gibt und - obgleich man sich das kaum vorstellen konnte - dass ein Lied z.B. aus der 48er Revolution heute wieder zum Volkslied wird. Für uns ist es eine grosse Freude, in Konzerten zu erleben, wie manchmal das Publikum selbst Lieder mit schwierigen mittelhochdeutschen Texten mitsingt." (Booklet-Text, CD "Ougenweide", Liederbuch-Edition)

"Sie sagen, dass sie zu Personen und Sachen "einen Draht" haben. Von Kommunikation hört man sie kaum reden. Sie nennen das, was sie machen "unser Ding" und nicht ihre "musikalisch literarische Konzeption". Doch wer da glaubt, sie seien des Wortes nicht recht mächtig, der hat seine Rechnung ohne den Begriff Understatement gemacht. Schließlich hat OUGENWEIDE in Hamburg das Licht der Welt erblickt, und da stapelt man gern tief, auch wenn man Hochtrabendes anzukündigen hätte: Mittelhochdeutsche Minnelieder im Rock-Gewand von heute. Die Gruppe, die so viel intelligentes Vergnügen bereitet, ist selbst das Produkt des Mißvergnügens. Es war Ende der Sechziger Jahre, da setzten sich ein paar Hamburger Musiker - sehr jung noch, aber schon alte Hasen - zusammen; denn sie waren es leid, immer wieder die Stücke der englischen und amerikanischen Rock-Musiker nachzuspielen, sich immer noch einmal ins Getümmel der lautstarken Phon-Schlachten zu stürzen. Unergiebig fanden sie das. Nach einer Alternative suchten sie; erst zu zweit. Gleichgesinnte Leisespieler gesellten sich dazu. Ein Hauch von "Fairport Convention" umgab diese Klänge mit viel Flöte und unverstärkter Gitarre. "Hobby-Musik" nannten sie das, weil sie es nicht für den Markt, sondern für sich machten. Kernsatz der sechs auch heute noch: Unabhängigkeit macht Mut". Dann kam - so will es die Geschichte, fast schon die Legende - Olaf mit dem Buch. Olaf Casalich hatte einen Deutschlehrer gehabt, der nach der Art seiner Zunftgenossen grossen Wert auf das Nationale und also auch auf die mittelhochdeutsche Lyrik legte. Kein Wunder, dass Olaf da eines Tages ein alter Wälzer mit dem Titel "Das deutsche Mittelalter" in die Hände fiel. Etwas erstaunlicher schon, dass er sofort Feuer fing und mit dem Buch zu den Jungs auf die Probe ging. Ein Gedicht hatte es ihm besonders angetan, und siehe da: Es gefiel auch den anderen. Es passte zu einer Melodie, die man schon hatte und es passte auch zum Klang der Gruppe. "Zuerst haben wir das ganz naiv gemacht", erinnern sie sich heute. "Dann sind wir immer bewusster auf die Suche gegangen". Das betreffende Gedicht hiess übrigens "Ougenweide". Seit 1971 heisst auch die Gruppe so."

"Und wer da glaubt, was OUGENWEIDE da so treibt, sei Musik für einen kleinen elitären Haufen, für die Bewohner eines mittelalterlichen Elfenbeinturms, der hat nie die Tausende gesehen, die wie selbstverständlich etwa das Hamburger Schauspielhaus an einem Montagabend füllen.(...) Noch nie wollten sie ein Folklore-Haufen sein, der die Zeitmaschine bestiegen hat und im Mittelalter gelandet ist. Sie wollen das tun, was im Munde von Politikern und Wirtschaftskapitänen eine Floskel ist: Sie bringen ihre Erfahrungen ein in das neue Vorhaben, und diese Erfahrungen haben sie eben gesammelt in der Welt des Rock und des Soul-Jazz. Wenn OUGENWEIDE singt und spielt, bleibt das Mittelalter keine ferne und fremde Zeit." (Werner Burkhardt, in: Ougenweide Lieder)

Blauäugig "schöner Wohnen" mit OUGENWEIDE? - Über die "reale Beobachtungsgabe" von Musikkritikern

"Da sagt er (der Musikkritiker Jürgen Frey) einfach, wir machen Kunstgewerbemusik. In jedem Schöner-Wohnen-Laden, da könnte OUGENWEIDE im Hintergrund laufen. Wenn ich sowas lese, dann macht mich das im ersten Moment unwahrscheinlich fertig, weil ich denke, mein Gott, das bist du doch gar nicht, du weisst doch, warum du das machst, und du weisst doch auch, wie du das machst, und du bist doch kein "Schöner-Wohnen-Typ". Du bist 'n Typ, der ist irgendwie zu seiner Mucke gekommen, wie alle in der Kapelle." (Frank Wulff, im Interview mit Klaus Humann)

Das Problem mancher Musikkritiker ist meines Erachtens, dass sie OUGENWEIDE in eine Schublade stopfen wollen, die der Musik und den Texten dieser Kapelle schlichtweg nicht angemessen ist. So schrieb Martin Woltersdorf zu dem Konzert vom 18. November 1982 damals im Kölner Stadtanzeiger: "Es mutet indes immer noch seltsam an, wenn elektrifizierte Klänge, sei es E-Baß, E-Gitarre, E-Piano oder Synthesizer beispielsweise bukolische Phantasien melodisch illustrieren". Wohl eher ein Problem zu enger Erwartungen des Musikkritikers, der dann noch etwas darüber in seinen Bart murmelt, wie sich die Lieder von OUGENWEIDE "seltsamerweise blauäugig an realer Beobachtungsgabe vorbei schlängeln". Keine Ahnung, was der damit meint - muss wohl auf einem anderen Konzert als ich gewesen sein...

Die Bandmitglieder von OUGENWEIDE:

Olaf Casalich:

Gesang, Schlagzeug, Perkussion, Congas, Bongos, Becken, Zimbeln, Pauke, Maracas, Tabla, Triangel, Röhrenglocken, Kleine Trommel, Gong, Fellschelle, Djembe.

Wolfgang von Henko:

Akustische Gitarre, Konzertgitarre, Westerngitarre, Oktav-Gitarre, Elektrische Gitarre, Midi-Gitarre, E-Bow-Gitarre, Mandoline, Sample-Perkussion, Programming, Gesang.

Jürgen Isenbart:

Glockenspiel, Xylophone, Marimbaphon, Marimba, Vibraphon, Perkussion, Schlagzeug, Schelle, Glocken, Röhrenglocken, Pauken, Stepptanz, Gesang.

Stefan Wulff:

E-Bass, Phaser Bass, Kontrabass, Akustische Gitarre, Effektorgel, Harmonium, Indisches Harmonium, E-Piano, Klavier, Flügel, Synthesizer, Psalter Synthesizer, Akkordeon, Zither, Kabasa, Talking Drum, Marimbaphon, Perkussion, Drum Programming, Mundharmonika, Gesang.

Frank Wulff-Raven:

Querflöte, Alt-Querflöte, Bass-, Tenor-, Alt-, Sopran- und Sopraninoblockflöte, Krummhörner, Indische Metallflöte, Arabische Schnarrflöte, Chinesische Schnarrflöte, Chinesische Membranflöte, Lotusflöte, Schalmei, Tin Whistle, Muschelhorn, Bombarden, Musette, Alt-Saxophon, Klarinettino, Didgeridoo, Maultrommel, Akustische Gitarre, Elektrische Gitarre, Elektrische 12-saitige Gitarre, Mandoline, Mandola, Laute, Banjo, Bouzouki, Sitar, Saz, Dulcimer, Mandolinenbanjo, Zitôle, Drehleier, Kalimba, Harfenzither, Singende Säge, Schwirrholz, Flügel, Klavier, Indisches Harmonium, Glöckchen, Perkussion, Spieluhr, Waterphon, Gesang.

Minne Graw:

Gesang, Harmonium, Cembalo, Klavier, Flügel, E-Piano, Fender Rhodes, Orgel, Positiv, Streicherorgel, Stringensemble, Synthesizer, Harfenzither, Marimba, Marimbaphon, Sopran-Blockflöte.

 

Auf der ersten Platte "Ougenweide" (1973) wirkten anstelle von Minne Graw mit:

Brigitte Blunck:

Gesang, Chor, Perkussion, Knochen.

Renee Kollmorgen:

Gesang, Chor, Perkussion, Triangel.

 

Auf der neuesten CD "Sol" (1996) wirken anstelle von Minne Graw und Jürgen Isenbart mit:

Stefan Rager:

Schlagzeug, Perkussion, Marimba, Programming, Glocken, Toypiano, Harfenzither, Bodhran, Udu, Gesang.

Die Gesangsformation TIME OF ROSES, bestehend aus Beate Kynast, Dorothee Lübke, Susanne Wolf, Claudia Alferding und Annette Isenbart:

Gesang, Solo- und Chorgesang.

Die Platten von OUGENWEIDE sind vergriffen und daher nur noch in Second Hand-Läden und auf Schallplattenbörsen zu finden. Auf CD sind erhältlich: Liederbuch Edition - Ougenweide (Spektrum/Karusell Musik 519 626-2); Ougenweide - Liederbuch (Polydor, 837 162-2); Ougenweide - Sol (Electrola 7243 8 53568 0 3).

Diskographie:

Ougenweide (1973) (LP/CD*)

All die weil ich mag (1974) (LP)

Ohrenschmaus (1976) (LP)

Eulenspiegel (1976) (LP/CD**)

Ungezwungen (1977, Livemitschnitt) (Doppel-LP)

Fryheit (1978, Lieder aus der TV-Serie "Dokumente deutschen Daseins") (LP)

Liederbuch (1978, Compilation 1973-78) (Doppel-LP/CD)

Ousflug (1979) (LP)

Ja-Markt (1980) (LP)

Noch aber ist April (1981) (LP)

Sol (1996) (Enhanced CD)

Wol Mich Der Stunde (2004)
Ouwe War (2005)
Ougenweide / All die weil ich mag (2006) REISSUE
Ohrenschmaus / Eulenspiegel (2006) REISSUE

* Auf CD wurde die erste Platte von Ougenweide unter dem Titel "Liederbuch-Edition" wiederveröffentlicht. Name und Cover erinnert stark an die Compilation aus dem Jahre 1978, "Liederbuch". Diese enthält jedoch nur zwei der elf Stücke von der ersten Ougenweide-LP aus dem Jahre 1973.

** Auf CD gibt es eine koreanische Reissue!

Die Gesangsformation TIME OF ROSES, die auf der CD "Sol" mitwirkt, hat inzwischen ebenfalls eine eigene CD veröffentlicht, die ich nur wärmstens empfehlen kann. Hier findet sich u.a. eine a-capella-Version von "Gaudete".

Der erwähnte ca. halbstündige Konzertmitschnitt von OUGENWEIDE aus dem Jahre 1975 enthält folgende Stücke: 1. Bombardement; 2. Der Fuchs und der Rabe; 3. Palästina-Lied; 4. Ich spring an disem ringe; 5. Der Schlemihl; 6. Al fol; 7. Ouwe, wie jaemerliche; 8. Merseburger Zaubersprüche / Tanz. Wer Interesse an diesem von mir auf CD editierten Konzertmitschnitt hat, sollte allerdings etwas anderes von Ougenweide im Tausch anzubieten haben (kein Verkauf!). ( hier geht's zur Mail).

 

Die Mitglieder von OUGENWEIDE haben verschiedentlich auch auf Sessions anderer Musiker gespielt, so immer wieder auf Platten von Achim Reichel, dem langjährigen Produzenten von Ougenweide. Auch in den Jahren, in denen OUGENWEIDE von der Bildfläche verschwunden waren, waren die OUGENWEIDE-Mitglieder nicht faul, wie die folgende Aufstellung zeigt. 

Olaf Casalich: Tomorrow's Gift - Tomorrow's Gift (1970): Schlagzeug; Frankie Dymon Jr. - Let it out (1971): Congas; A.R. & Machines - IV (1973): Perkussion; Achim Reichel - Erholung (1975, live): Perkussion; Neil Landon - Neil Landon (1975): Congas, Triangle, Cymbals; Dennis - Hyperthalamus (1975): Perkussion; Achim Reichel - Dat Shanty Alb'm (1976): Chor; Achim Reichel - Klabautermann (1977) : Rochenlederbongo und Chorgesang. In den letzten Jahren wirkte Olaf Casalich als Perkussionist in der Hamburger Jazzband "Tuten und Blasen" (siehe "Szene-Sampler 99 - Jazz made in Hamburg") mit. Auf der CD "Awakening the Centuries" der Münchner Death-Metal-Band "Haggard" erneuerte Olaf Casalich pünktlich zum neuen Jahrtausend sein wohlbekanntes "Statement zur Lage der Musica". Im Jahr 2000 hatte er zudem die musikalische Leitung für das Stück "Reineke Fuchs" am Burgtheater Wien inne, spielte dort bei den Aufführungen auch wieder Schlagzeug. In dem Stück "Alle an Bord - Eine Reise um die Welt in Musik" musizierte Olaf Casalich 2001 gemeinsam mit vielen begeisterten Kindern im Fundus Theater Hamburg. Mit der Hamburger Gruppe "DOX" spielte Olaf Casalich (Schlagzeug) im April 2003 im Hamburger Cotton Club. Als "Trommellehrer" war Olaf Casalich beim Hamburger Musikfest "Laut und Luise" im Juni 2004 dabei.

Frank Wulff: A.R. & Machines - IV (1973): Blockflöten; Neil Landon - Neil Landon (1975): Indian Harmonium, Dulcimer, Indian Recorders; Achim Reichel - Dat Shanty Alb'm (1976): Flöte; Achim Reichel - Klabautermann (1977): Flöten, Mandoline und Kalimba; Neil Landon - Rendezvous (1977): Flöte, Harmonika; ES - Wham Bang (1979): Flöte; Aquarell - Aquarell (1979): Bombarde; Speellüüd - Folk op Platt (1988): Toningenieur; Bert Jansch - Sketches (1990): Flöte, Alt-Flöte, Rainstick, Perkussion, Toningenieur; Christian Redl + Band: Vierzehnundeinviertel Jahr (1990): Gong, Schelle, Altquerflöte, Keyboards, Gitarre, Tenorsaxophon, Akkordeon, Sopransaxophon, Dobro, Flügel, Drehleier, Flöte, Schalmei, Harmonium, Altsaxophon, Mandoline, Waldzither, Tin Whistle, Banjo, Singende Säge, Ukulele, Darbuka, Bass, Shaker, Drums, Pauke, Didjeridoo, Glasharfe; Pentangle - Think of Tomorrow (1991): Flöte, Alt-Flöte, Tin Whistle; Sally Barker & The Rhythm - Tango! (1992): Perkussion; The Athenians - Greek Popular Music (1994): Flöte; Frank Fischer - Skywalker (1996): Mandoline; Frank Fischer - Blue Planet (2001): Flöte, Tenor Sax.  Anfang der 90er spielte Frank Wulff in der Bühnenproduktion von "Black Rider" (Iszenierung: Robert Wilson, Musik: Tom Waits, Texte: William Burroughs) am Thalia Theater mit (Perkussion, Gitarren, singende Säge). Aktuell wirkt Frank Wulff als Multiinstrumentalist gelegentlich in der Konzertband der in Hamburg ansässigen sizilianischen Sängerin Etta Scollo mit. So spielt er auf der in Venedig aufgenommenen CD "Il bianco del tempo" (2001) ebenso mit wie auf der im April 2001 im Hamburger Schmidts Tivoli Theater aufgenommenen CD "Etta Scollo - In Concerto" (2002) sowie "Casa" (2003) (E-Gitarre, Querflöte, Singende Säge, Nickelharfe, Hurdy-Gurdy). Auch Achim Reichel hat für seine jüngste CD "Wilder Wassermann" (2002) erneut Frank Wulff als Multiinstrumentalisten (Mandoline, Saz, Japan Banjo, Flöten, Okkarina, Zungentrommel, Harmonium & Triton Muschelhorn) ins Studio geholt. In der Spielzeit 2002/2003 hat Frank Wulff am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg Shakespeares "Sommernachtstraum" (Regie: Julian Crouch/Phelim McDermott) musikalisch begleitet. Zur Zeit ist Frank Wulff übrigens wieder mit Etta Scollo auf Tournee, auch gibt es hin und wieder Konzerttermine mit Achim Reichel und Christian Redl.

Stefan Wulff: Neil Landon - Neil Landon (1975): Piano, Mouth Organ; Achim Reichel - Dat Shanty Alb'm (1976): Akkordeon; Speellüüd - Folk op Platt (1988): Toningenieur; Bert Jansch - Sketches (1990): Perkussion, Toningenieur; Christian Redl + Band: Vierzehnundeinviertel Jahr (1990): Flügel, Keyboards, Bass, Rosenhölzer, Posaune, Mundharmonika, Indisches Harmonium, Pauke, Harmonium, Marimba, Gitarre, Ballaphone, Malombo-Trommeln, Becken, Djembe, Glocke; Pentangle - Think of Tomorrow (1991): Alt-Flöte, Toningenieur; Sally Barker & The Rhythm - Tango! (1992): Toningenieur; Paulo Siqueira - Cantigas de Capoeira (1999): Toningenieur sowie für die Gruppe "Rohrstock": "Düt un Dat (1988), "De Tied´, de löppt" (1990), "Slag op slag" (1993), "Fofftein" (1998), jeweils als Toningenieur. Stefan Wulff hat ausserdem u.a. Mundharmonika auf Sessions mit Champion Jack Dupree gespielt. Zusammen mit seinem älteren Bruder Frank (Krummhorn, Harmonium, Vantage Gitarre, Akustik-Gitarre, E-Gitarre, Marimba, Sadar, Travers-Flöte, Roland-Gitarren-Synthesizer, Mandoline, Fender Stratocaster, Clarinettino, Clarinette, Querflöte, String, Blockflöte, Alt-Querflöte, Bombarde, Singende Säge, Sitar, Gretsch-Gitarre, Perkussion) hat Stefan Wulff (Piano, Bass, Synthesizer, Timbales, String, Perkussion, Rhythmus-Gitarre, Fender Rhodes, Fender Stratocaster, Pauken) im Jahr 1984 ein Album mit dem Titel "Floret Silva - Just married" eingespielt und  in den letzten Jahren häufiger Filmmusik komponiert, so u.a. für die Filme "Der Zauberer von Oz" (1994), "Bunte Hunde" (1995), "Die Salzmänner von Tibet" (1997), "Kanak Attack" (2000), für den "Tatort" (Folge 448: "Passion", 2000), "Einsatz in Hamburg - Bei Liebe Mord" (2004), das Weihnachtsdrama "Oh du Liebezeit" (2001) oder "Dream Dream Dream" (2002). Außerdem spielten die beiden Brüder 1997 mit der aus Tom Waits "Black Rider Orchestra" hervorgegangenen "Devil's Rubato Band" Songs für das Kinderhörspiel "Struwwelpeter" ein (Frank: Gitarre, Sitar, Tin Whistle, Singende Säge; Stefan: Kontrabass, Toningenieur). Logo, dass die beiden auch dazu die Musik selber geschrieben haben. Die beiden Brüder sind überdies die stolzen Besitzer des O-Ton Studios, Hamburg. Auf der Homepage des Studios werden u.a. alte Konzertplakate von Ougenweide, T-Shirts mit dem Sol-Motiv und verschiedene Studioproduktionen für das Thaliatheater (Lost Vegas, Francois Villon) auf CD angeboten. Mit Christian Redl nehmen die beiden Wulff-Brüder den Faden von 1990 wieder auf und interpretieren Texte von Francois Villon in musikalisch sehr vielseitiger Form (Frank: Singende Säge, Ukulele, Mandolinen, Didgeridoo, Gitarren, Altflöte; Stefan: Bass, Kontrabass, Harmonium). Hinter dem Projekt "Lost Vegas" aus dem Jahre 1998 stecken die Wulff-Brüder (Frank: 12-saitige Gitarre, Bariton-Gitarre, Mandoline, Flöte, Waterphone, Singende Säge, Waldzither, Röhrenglocken; Stefan: Kontrabass, Bass, Harmonium, Celesta, Perkussion) im Trio mit Hinrich Dageför (Slide-Gitarre, Gitarre, Dobro, Akustische Gitarre) (sehr vielseitig!). Hier ist sie wieder, diese sagenhafte Spielfreude!

Wolfgang von Henko: Wolfgang von Henko hat sich gelegentlich als Sessionmusiker betätigt, ansonsten aber seinem eigenen Studio gewidmet und vor allem Filmmusik geschrieben.  Auf dem Pentangle-Album "Think of Tomorrow" (1991) hat er als Toningenieur mitgewirkt. Mit der Berliner Künstlerin Annette Berr nahm er als Arrangeur, Komponist und Gitarrist drei Alben auf auf, ebenso mit der Gruppe 'Aquarell' ('Aquarell', 1979; 'Abflug', 1981). Auf der CD "Vierzehnundeinviertel Jahr" (1990) von Christian Redl spielte Wolfgang von Henko ebenfalls Gitarre.Wolfgang von Henko hat für mehr als dreissig Filme Musik geschrieben. Seit "Werner - Beinhart" (Zeichentrickfilm, 1990) dürfte er auch dem breiten Publikum bekannt sein. Zu Wolfgang von Henkos Filmmusiken zählen ausserdem die Kompositionen für "Der kleene Punker (Zeichentrickfilm, 1992)", "Bobo und die Hasenbande" (Zeichentrickfilm, 1995), "Kleines Arschloch (Zeichentrickfilm, 1997)", Käpt'n Blaubär" (Zeichentrickfilm, 1999); "Die wilde Charlotte" (Hörspiel, 2000) und "Frantz Wittkamp - Du bist da und ich bin hier" (Gedichte und Geschichten, 2001). Auch für etliche TV-Produktionen schrieb er die Scores, unter anderem für die Filme "Musik Groschenweise" (6-teiliges Drama, 1990), "Wir hatten eine Dora in Südwest" (Spielfilm, 1991), "Max & Moritz" (39-teilige TV-Serie, 1997), "Das Pflaumenhuhn" (Kurzfilm, 1997), den Adolf-Grimme-Preisträger 1995 "Asphaltflimmern" und den Gewinner des Bayrischen Fernsehpreises 1998 "Tötet die Hure - Der Fall Maria Stuart". Unter der Regie von Robert Wilson griff Wolfgang von Henko am Hamburger Thalia Theater für Lou Reeds Musical "Time Rocker" (1996) in die Saiten (übrigens wiederum mit den Wulff-Brüdern und Stefan Rager) und gab Gastspiele in Paris, Amsterdam, New York und Rio de Janeiro. Im Januar 2000 war er wieder als Gitarrist am Thalia Theater zu hören - in "POE-try", der neuen Produktion von Lou Reed und Robert Wilson.

Minne Graw: Minne Graw brillierte zuletzt 1993 als Sängerin auf dem Stück "Mermaid in the Rain" von "The Perc meets The Hidden Gentleman", zu hören auf dem Album " Ages". Mit einem eigenen Projekt scheiterte sie nach eigener Aussage leider und zog sich daraufhin aus der Musikszene zurück.

Jürgen Isenbart: Machte seine ersten musikalischen Gehversuche als Schlagzeuger im Dunstkreis des Hamburger Star-Club. Gab in neuerer Zeit als Mitglied des Trios "We Smas" sporadisch schottische Folklore ('hektisch, eklektisch, schottisch') zum besten. Hat ansonsten aber die Schlagköppel gegen den Rührlöffel getauscht und widmet sich vorrangig Kartoffelgerichten (auch bekannt als "Chaot der Kartoffel, Magier der Minestrone und Artist der Artischocke"). Ist als "Hans Dampf" mit der schrägsten Kochsendung Deutschlands ("OKKKK - OffenerKochKunstKursKlub") seit 1998 regelmäßig im Offenen Kanal Hamburg zu sehen. Wurde dafür am 28. Juni 1999 in TV Total für den "Raab der Woche" nominiert und lag bei der Abstimmung nur knapp hinter Helge Schneider.

Wer sich für weitere Informationen über OUGENWEIDE interessiert, hier noch ein paar Quellen:

  • Ougenweide Lieder, Verlag Zweitausendeins, 1978 (Texte und Noten sämtlicher Stücke aus den Jahren 1973 - 1978)

  • Ougenweide Magazin, Nr. 2 / 1982 (anläßlich der Deutschlandtournee herausgegeben)

  • Die Eiertänzer mit den paar lauwarmen Schnacks auf Lager, Wie Musiker ihre Kritiker sehen - Ein Gespräch, in: Rock Session 2 (1978), S. 181 - 197.

  • Auf der Fanpage von Ougenweide findet man ausführliche Infos zur Bandgeschichte, Diskographie, Liedertexte und Noten sowie eine kleine Instrumentenkunde. Dufte ist auch das Gästebuch sowie das Forum zum Schnack mit anderen OUGENWEIDE-Fans. Und das, wo doch jeder von sich selbst dachte, er sei der letzte überlebende OUGENWEIDianer...

Und jetzt wünsche ich viel Spass beim Entdecken der "Mucke" von OUGENWEIDE. Und um dem Ganzen abschliessend noch eine tiefgründige Note zu geben, gebe ich Euch einen lebenserfahrenen Rat von Neidhart von Reuenthal, dem Verfasser des Gedichtes "Ougenweide", mit auf die Reise, der heute so aktuell ist wie im Jahre 1210 A.D.:

"Durch den Ermel gât daz Loch" ;-)

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